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Heidemarie Salevsky

Läuten die Abendglocken auch in Esperanto?

(Zum Problem der Übersetzbarkeit mit Blick auf eine Plansprache)

Resumo

Ĉu la vesperaj sonoriloj belsonas ankaŭ en Esperanto?

(Pri la problemo de tradukebleco en planlingvo)

Ĉi tiu artikolo intencas ĵeti rigardon al Esperanto kiel cellingvo de tradukado - elirante de studaĵoj fare de Detlev Blanke kaj surbaze de prelegoj dum la Nitobe-Simpozio kadre de la 84-a Universala Kongreso de Esperanto kaj ankaŭ de kontribuoj dum la konferenco "Lingvopolitiko en Eŭropo" organizita de la germana societo Gesellschaft für Interlinguistik en 1999. La demando pri la eblecoj kaj limoj de tradukado estas traktata el tradukscienca vidpunkto. La artikolo konsistas el tri partoj. La aŭtorino prezentas (1) specifaĵojn de tradukado en planlingvon kompare al tradukado en etnolingvojn; (2) ŝi, en ĉefa parto, traktas argumentojn el la diskuto pri laŭprincipa traduk(mal)ebleco rilate Esperanton, precipe okupiĝante pri epistemologiaj kaj lingvistikaj aspektoj kaj pri la problemo de emocia efiko ĉe la tradukado de liriko (montrante kiel ekzemplon kanton kaj ties tradukon en Esperanton); (3) la artikolo finiĝas per mallonga rigardo antaŭen al eblaj evoluoj de Esperanto kiel lingua franca en Eŭropo.

Abstract

Will those evening bells sound right in Esperanto, too?

(The problem of translatability in a planned language)

Taking as a starting-point work by Detlev Blanke, as well as contributions to the 2nd Nitobe Symposium (Berlin, 1999) and to the conference on "Language policy in Europe" organized by the Gesellschaft für Interlinguistik in the same year, this article examines the suitability of Esperanto as a target language in translation, taking into account the possibilities and limitations identified in translation theory. The article is divided into three sections. The first section deals with the specific features of translating into a planned language as opposed to an ethnic language while the second (the main section) discusses arguments from the debate on the fundamental issue of non-translatability as applied to Esperanto, special emphasis being laid on epistemological and linguistic aspects and the problem of the emotional impact when translating poetry (as exemplified by a song and its rendering into Esperanto). The third and final section briefly examines the prospects of Esperanto evolving into a lingua franca in Europe.

0 Einführung

Plansprachen wie Esperanto lassen Probleme der Theorie und Praxis des Übersetzens in einem besonderen Licht erscheinen, und manche These bzw. Theorie gerät ins Wanken oder entfällt schlechthin, wenn Esperanto die Ausgangs- oder die Zielsprache der Übertragung ist.

Detlev Blankes berechtigte Kritik, daß "plansprachliche Translation, repräsentiert durch Esperanto, doch so häufig vorkommt, daß ihre Ergebnisse und spezifischen Probleme es wert wären, stärker von der Translationswissenschaft untersucht zu werden" (Blanke 1994: 220), sei deshalb hier doppelt unterstrichen.

Manches Problem allerdings gestaltet sich auch schon anders, wenn man aus dem Kreis der westeuropäischen Kulturen und Sprachen hinaustritt (etwa in den der osteuropäischen) oder aber Übersetzungen desselben Werkes für differente Kommunikationsgemeinschaften innerhalb derselben Sprachgemeinschaft betrachtet (vgl. z.B. Salevsky 2000a).

Bedenkt man, daß sich von den 208 Ethnosprachen, die mehr als eine Mio. Sprecher haben (vgl. Skutnabb-Kangas 1999: 4, Mattusch 1999: 96-104), einzelne "gleicher" fühlen als andere, dann liegt auf der Hand, daß dieser Entwicklung nur mit einer neutralen Sprache, einer Zweitsprache für alle Beteiligten, begegnet werden kann. Deshalb würde eine Stärkung von Esperanto zugleich eine Stärkung der europäischen Vielsprachigkeit bedeuten - so der eindeutige Tenor auf dem Nitobe-Symposium des 84. Esperanto-Weltkongresses 1999 in Berlin (vgl. Salevsky 2000b) - und die Möglichkeit einer gleichberechtigten Brückensprache ohne Muttersprachenvorteil der "more equal languages" bieten (vgl. das RELAIS-Projekt und das NEIGHBOUR-Projekt).

Die Beschäftigung mit diesen Fragen verdanke ich Detlev Blanke, der mich über einen langen Zeitraum (seit den Ahrenshooper Veranstaltungen der Esperantisten der ehemaligen DDR) in die Debatte um diese Problematik einbezogen hat. Die Diskussionen mit Detlev Blanke - im kleinen Kreis von Projektgruppen ebenso wie auf internationalen Konferenzen zur Translationswissenschaft - haben spezifische Blickwinkel eröffnet, sie waren herausfordernd und voranbringend (vgl. Blanke 1990, Blanke 1994, Blanke 1996).

Beim Lesen von Umberto Ecos Buch Die Suche nach der vollkommenen Sprache beschäftigte mich die Feststellung:

"Kein Verfechter einer WHS [Welthilfssprache - H. S.] hat sich das Problem des sprachlichen Relativismus gestellt, sich also mit der Tatsache beschäftigt, daß die verschiedenen Sprachen den Inhalt auf verschiedene und miteinander unvereinbare Weisen organisieren." (Eco 1997: 335)

Es erhebt sich die Frage: Ist dieses Problem für eine Plansprache wie Esperanto irrelevant?

Im folgenden soll ausgehend von den Unterschieden beim Übersetzen aus und in Ethnosprachen im Vergleich zu Esperanto (1) der Frage nachgegangen werden, welche Argumente aus der Diskussion um die prinzipielle Un/Möglichkeit des Übersetzens bei der Einbeziehung des Esperanto ir/relevant sein bzw. werden könnten (2) und ein kurzer Ausblick gegeben werden (3). Damit verbunden sei die Hoffnung, mit dieser ersten bescheidenen Reaktion auf den o. g. kritischen Hinweis die Diskussion zu dieser Problematik befördern zu helfen. Für eine tiefer lotende Beleuchtung (etwa mit konkreten Übersetzungsvergleichen derselben Ausgangstexte bzw. Werke in Ethno- und in Plansprachen) müßte wohl interdisziplinär gearbeitet werden - perspektivisch gewiß ein lohnender Forschungsgegenstand.

1 Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Übersetzen aus und in Ethnosprachen im Vergleich zum Esperanto?

Blanke (1994: 211-215) sieht folgende Hauptdifferenzen:

Interessant ist ein weiterer Aspekt, den Fiedler (1999) hervorhebt: Esperanto-Übersetzer wollen i. d. R. die Literatur ihres jeweiligen Landes - und damit auch die kleiner Völker - zu Gehör bringen. Im Unterschied zum Übersetzen aus und in Ethnosprachen, wo als Ausgangssprache Englisch (74,1%) eindeutig dominant ist (vgl. Koller 1992: 32), weisen die Ausgangstexte bei den Übersetzungen in Esperanto eine wesentlich größere Sprachenbreite auf, Französisch (13,3%) Englisch (12,5%) und Deutsch (7,5%) machen zusammengenommen nur etwa ein Drittel aus (Fiedler 1999: 60).

2 Argumente aus der Diskussion um die prinzipielle Un/Möglichkeit des Übersetzens mit Blick auf das Esperanto

Jeder, der sich mit theoretischen Problemen des Übersetzens befaßt, stößt auf die Frage: Ist Übersetzen überhaupt möglich?

Die praktische Notwendigkeit dieser Tätigkeit aber war bereits Schleiermacher klar:

"Eine innere Nothwendigkeit, in der sich ein eigenthümlicher Beruf unseres Volkes deutlich genug ausspricht, hat uns auf das Uebersezen in Masse getrieben; wir können nicht zurükk und müssen durch." (Schleiermacher 1838: 243)

Die These der prinzipiellen Nichtübersetzbarkeit

Den Anhängern der These, daß Übersetzen prinzipiell unmöglich sei, geht es nicht um die eindeutigen Fälle von Nichtübertragbarem wie sie sich ergeben, wenn eine Einzelsprache zum Kommunikationsgegenstand wird, wie etwa :

A. Bei Ausgangstexten, die in einem Dialekt verfaßt sind:

Z. B. Fritz Reuters im Mecklenburger Plattdeutsch verfaßte Versgeschichte aus dem Jahre 1860 "Hanne Nüte und de lütte Pudel. 'ne Vagel- und Minschengeschicht" (= Hanne Nüte und der kleine Pudel. Eine Vogel- und Menschengeschichte), bei deren Übertragung (in welche Sprache auch immer) das Kolorit des Plattdeutschen natürlich verlorengeht;

B. Bei dem Spiel mit der Sprache:

Z. B. Martin Heideggers: Was heißt Denken?

"Das Bergende und Verbergende hat sein Wesen im Be-wahren, im Ver-wahren, eigentlich im Wahrenden. Die Wahr, das Wahrende, bedeutet anfänglich die Hut, das Hütende." (Heidegger 1954: 97)

Dieser Text kann übersetzt werden, jedoch mit Verlust des sprachlichen Spiels. Hier die englische Übersetzung des Zitats:

"The nature of that which keeps safe und keeps hidden lies in preserving, in conserving. The "keep" originally means the custody, the guard." (Heidegger 1968: 150)

In der Diskussion um das Problem der Übersetzbarkeit wird häufig der Unterschied außer Acht gelassen, der sich zwischen dem professionellen Übersetzen und dem Übersetzen im Fremdsprachenunterricht (dessen theoretische Disziplin die kontrastive Linguistik ist) auftut. In letzterem Falle geht es i. d. R. um den Vergleich von Einheiten des Sprachsystems (meist unterhalb der Textebene), beim professionellen Übersetzen jedoch stets um eine situationsbezogene und funktionsorientierte Übertragung eines Textes als Ganzem, für den (auch bei sog. "Wortschatzlücken") Übertragungsmöglichkeiten gefunden werden müssen. Ein beredtes Beispiel dafür war die Übersetzung von Marx' "Kapital", dessen erster Band 1867 in deutscher Sprache erschien und 1872 in (gelungener) russischer Übersetzung. Termini wie "Gebrauchswert", "Tauschwert", "Mehrwert" u. ä. waren in der Zielsprache vom Übersetzer zu schaffen. Freilich zeigt sich in solchen Fällen auch das subjektive Moment, das jeder Übersetzer einbringt. Die Neuschöpfung der Terminologie bereitete besonders dem englischen Übersetzer Henry Hyndman (der 1885 seine Übersetzung unter dem Pseudonym John Broadhouse in der Zeitschrift "To-day" veröffentlichte) große Probleme. Engels äußerte sich zu dieser Übersetzung:

"Aber sobald Herr Broadhouse einer solchen Schwierigkeit gegenübersteht, verlassen ihn nicht nur seine Ressourcen, sondern auch sein Mut. Die geringste Erweiterung seines begrenzten Wortschatzes, die geringste Neuerung im üblichen konventionellen Alltagsenglisch erschreckt ihn, und ehe er eine solche Ketzerei wagt, gibt er lieber das schwierige deutsche Wort durch einen mehr oder weniger unbestimmten Ausdruck wieder, der sein Ohr nicht beleidigt, der aber die Meinung des Verfassers verdunkelt; oder, was noch schlimmer ist, er übersetzt es, wenn es wiederholt vorkommt, durch eine ganze Reihe verschiedener Ausdrücke und vergißt dabei, daß ein Fachausdruck immer mit ein und demselben entsprechenden Wort wiedergegeben werden muß [...] So ist selbst die einfache Neubildung 'labour-time' für Arbeitszeit zuviel für ihn, er übersetzt es durch 1.'time-labour', das bedeutet, wenn überhaupt etwas, Arbeit, die nach Zeit bezahlt wird, oder Arbeit, die jemand verrichtet, der seine Strafzeit bei Zwangsarbeit 'abdient'; 2.'time of labour', 3.'labour-time' und 4.'period of labour' (Arbeitsperiode), worunter Marx im zweiten Band etwas ganz anderes versteht. Nun ist aber, wie wohl bekannt, die 'Kategorie' Arbeitszeit eine der fundamentalsten des ganzen Buches, und sie durch vier verschiedene Ausdrücke in weniger als zehn Seiten zu übersetzen, ist mehr als unverzeihlich." (Engels, zit. n. Marx/Engels 1975:230-231)

Welches sind die Hauptargumente der Verfechter der Nichtübersetzbarkeitsthese?

a) Die Unterschiede in der Erkenntnis- und Verstehensfähigkeit bei den Vertretern der einzelnen Kulturen und Sprachen seien zu groß, die Muttersprache bestimme das Weltbild

(der erkenntnistheoretische Aspekt mit Blick auf den Ausgangstext [AT])

Hier erhebt sich mit Blick auf das Esperanto die Frage: Wie (gut oder schlecht) verstehen sich die über 1 Mio. Esperanto-Sprecher aus nahezu 100 Ländern, wenn sie z. B. zu ihren jährlichen Weltkongressen zusammenkommen? Wie groß ist der Anteil an differenter Rezeption der in Esperanto publizierten Texte durch den verschiedenen muttersprachlichen Hintergrund?

b) Die Unterschiede in den Systemen, Normen und Konventionen der Kulturen und Sprachen seien zu groß und die Bedeutungsfelder der Wörter in den einzelnen Sprachen nicht vergleichbar

(der linguistische Aspekt mit Blick auf den ZT)

Hier ergibt sich - nicht nur mit Blick auf Esperanto - die Frage: Welche Rolle spielen diese Unterschiede (z. B. die der Bedeutungsfelder) im situations- und funktionsbezogenen Gebrauch von Texten in der Kommunikation? Sind sie nicht überbrückbar? Ist das Bedeutungsfeld in der einsprachigen Kommunikation immer präsent? (Denken wir z. B. im Deutschen immer an den Gewehrkolben oder den Erlenmeyerkolben beim Anblick des Kolbens einer Pflanze?)

c) Bei bestimmten Textgattungen - wie bspw. der Lyrik - sei aufgrund der Einheit von Inhalt und Form eine adäquate Wirkung in der Zielsprache nicht erreichbar

(der Aspekt der emotionalen Wirkung)

Die Frage mit Blick auf das Esperanto könnte lauten: Kann die Stimmung eines ethnosprachlichen Ausgangstextes in einer Plansprache nachgestaltet werden? Wie steht es z. B. um Lautmalerei?

Hier soll nicht in Abrede gestellt werden, daß das Übersetzbarkeitsproblem keine einfache Ja-Nein-Entscheidung ist und die grundsätzlich gleiche Erkenntnisfähigkeit der Menschen nicht a priori zu einem tatsächlich gleichen Erkenntnisstand geführt hat. Ist das anders im einsprachigen Bereich?

Natürlich birgt die historisch entstandene ungleiche Entwicklung der verschiedenen Kulturen und Sprachen zu einem bestimmten Zeitpunkt unterschiedlich gute Möglichkeiten der Übersetzung.

Allein schon die Tatsache, daß das Verhältnis von Explizitem, Implizitem und assoziativ Evozierbarem sich in jeder Kultur und Sprache etwas anders gestaltet, birgt Notwendigkeiten für Erläuterungen, Anmerkungen u.ä. Das interkulturelle bzw. interlinguale Problem liegt aber häufig nicht darin, sondern in der ungenügenden intellektuellen wie emotionalen Bereitschaft, die andere Kultur, Lebensform, Religion, Konfession etc. als gleichwertig anzuerkennen, den Anspruch fallenzulassen, die eigene (Kultur, Sprache etc.) sei die Elle, mit der die anderen zu messen seien. Nicht selten wird das In-Frage-Stellen des Eigenen als bedrohlich empfunden. Die Notwendigkeit des Verzichts auf den Wahrheitsbesitz ist nicht erst und nicht allein von Karl Popper gefordert worden. Häufig wird der "Wert" einer Kultur bzw. Sprache mit einer politischen oder ökonomischen Vormachtstellung identifiziert (vgl. Lepenies 1997: 96-97). Bei Plansprachen wie Esperanto ist dies wohl ein von vornherein geforderter "Verzicht" auf die Muttersprache bzw. -kultur als Maßstab der Dinge. Zum anderen ist es eine Binsenweisheit, daß es keine Sprache gibt, die die Bedürfnisse ihrer Träger nicht befriedigen würde bzw. könnte. Mit anderen Worten: Die Sprache ist in ihrer Entwicklung von der Entwicklung der Gemeinschaft abhängig, deren Kommunikationsmittel sie ist. Zu unterscheiden ist demzufolge zwischen einer unbegrenzten kommunikativen Leistungsfähigkeit von Sprachen und dem jeweiligen Entwicklungsstand einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das heißt nichts anderes, als daß bei entsprechender Notwendigkeit bzw. entsprechendem öffentlichem Bedürfnis Verfahren (wie etwa Übernahme von Ausdrücken aus der Ausgangssprache, Bedeutungsanpassungen, Lehnübersetzungen, Schaffung neuer Termini u. ä.) zur Anwendung kommen wie auch innerhalb der einsprachigen Kommunikation (vgl. dazu auch Coseriu 1981: 36-37). Das beste Beispiel dafür ist die Übersetzung der Bibel. Missionieren hieß schon immer auch übersetzen. Führende Vertreter der Theorie und Praxis der Bibelübersetzung sehen es so:

"[...] all people share far more cultural similarities than is usually thought to be the case. What binds people together is much greater than what separates them. In adjustments to the physical environment, in the organisation of society, in dealing with crucial stages of life (birth, puberty, marriage, and death), in the development of elaborate ritual and symbolism, and in a drive for aesthetic expression (whether in decorating masks or in refining poetic forms), people are amazingly alike. Because of all this, translating can be undertaken with the expectation of communicative effectiveness." (Nida/de Waard 1986: 43/44)

Daß dem so ist, beweisen folgende Zahlen: Nach Statistiken von United Bible Societies lag 1999 die Vollbibel (Altes und Neues Testament) in 371 Sprachen vor, Texte der Bibel (einzelne biblische Bücher) sogar in 2233 Sprachen. (Angaben: http://www.bibelinfo.de/sachinfo.htm)

Zu den o. g. Argumenten im einzelnen:

zu a) Zum erkenntnistheoretischen Aspekt

Zu unterscheiden ist wohl zwischen dem Objekt und der subjektiven Wahrneh-mung. Bereits der Begründer der Erkenntnistheorie Parmenides (540 - 480 v. u. Z.) unterschied zwischen Sinneserkenntnis und Denken. Weit später ging der englische Philosoph Thomas Hobbes (1588 - 1679) davon aus, daß die Wahrnehmung im menschlichen Bewußtsein Abbild der Dinge sei. Allerdings seien solche Sinnesqualitäten wie z. B. Farben nicht in den Objekten, sondern nur im wahrnehmenden Bewußtsein, obgleich sie durch die Einwirkung der Objekte auf die Sinne erzeugt werden. Das mag ein Grund dafür gewesen sein, warum der englische Philosoph John Locke (1632 - 1704) die Farben als sekundäre Qualitäten bezeichnete. Als erster hat Immauel Kant versucht, die Funktionen der Kategorien in der Erkenntnis zu bestimmen und zu untersuchen, wie das empirische Material vermittels der Kategorien, über die der Verstand bereits verfügt, verarbeitet wird (vgl. dazu Kant "Kritik der reinen Vernunft" 1781/1995).

Zum Zusammenhang von wissenschaftlicher Erkenntnis und (Struktur der) Sprache vgl. u. a. Herder (1960), Rorty (1967), Schmidt (1968), Coseriu (1969). Das Wesen dieser Frage ist für das Übersetzen die Fragen nach dem Wesen: Geht der Übersetzer beim Übertragen auf ein (für AT und ZT) gemeinsames Gemeintes zurück? Oder muß er vom Zeichen und Bezeichneten in der Sprache A zu einem Gemeinten in A und davon ausgehend zunächst die Verbindung zum Gemeinten in B herstellen, bevor er zu dem Bezeichneten in B und schließlich zu dem Zeichen in der Sprache B gelangen kann? Letzteres läge im Sinne Ortega y Gassets:

"Die Sprachen trennen uns und schließen uns voneinander ab, nicht weil sie als Sprachen verschieden sind, sondern weil sie aus verschiedenen Vorstellungen, letztlich unvereinbaren Denksystemen, voneinander abweichenden Denkweisen hervorgegangen sind. Wir sprechen nicht nur in einer bestimmten Sprache, sondern unser Denken bewegt sich in geistig vorgegebenen Bahnen, an die wir mit unserer Sprache schicksalhaft gebunden sind." (Ortega y Gasset 1977: 59)

Wilhelm von Humboldt hatte mit seiner These von der inneren Sprachform die Ansicht vertreten, daß die Sprache den Blick färbe, mit dem der Mensch die Wirklichkeit betrachtet, d. h., daß das Bild jedes Menschen von der Welt durch seine Sprache determiniert sei. Humboldt sah in den Wörtern einen "mystischen Zusammenhang", welchen "die Gegenstände der Wirklichkeit gleichsam aufgelöst in Ideen enthalten, und nun auf eine Weise, der keine Gränze gedacht werden kann, verändern, bestimmen, trennen und verbinden können" (Humboldt 1816: XVII-XVIII). In seiner Arbeit "Über das vergleichende Sprachenstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwicklung" heißt es, die Verschiedenheit der Sprachen sei "nicht eine von Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst" (Humboldt 1910: 152) und in seinem Werk "Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts" liest man:

"Die Sprache ist gleichsam die äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker, ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ist ihre Sprache, man kann sich beide nicht identisch genug denken." (Humboldt 1949: 41)

Diese Gedanken wurden im 20. Jh. von verschiedenen Sprachwissenschaftlern wieder aufgegriffen. Der amerikanische Linguist und Anthropologe Edward Sapir (1884-1939) und sein Schüler Benjamin Lee Whorf (1897-1941) stellten eine These auf, die als "Sapir-Whorf-Hypothese" in die Geschichte der Sprachwissenschaft eingegangen ist. Nach Whorf bestimmt die Grammatik unserer Sprache unsere Gliederung der Welt. Seine Beispiele für diese These hatte er den Indianersprachen (vor allem der Sprache der Hopi-Indianer) entnommen und mit dem Englischen kontrastiert. Whorf hat diese These als "das Prinzip der Relativität der Sprachen" bezeichnet (Whorf 1963: 12):

"Aus der Tatsache der Strukturverschiedenheit der Sprachen folgt, was ich das 'linguistische Relativitätsprinzip' genannt habe. Es besagt, grob gesprochen, folgendes: Menschen, die Sprachen mit sehr verschiedenen Grammatiken benützen, werden durch diese Grammatiken zu typisch verschiedenen Beobachtungen und verschiedenen Bewertungen äußerlich ähnlicher Beobachtungen geführt. Sie sind daher als Beobachter einander nicht äquivalent, sondern gelangen zu irgendwie verschiedenen Ansichten von der Welt." (Whorf 1963: 20). Whorf spricht von einem "linguistischen System", das die Ordnung in unserem Geist herstellt, von "einem Abkommen, das für unsere ganze Sprachgemeinschaft gilt und in den Strukturen unserer Sprache kodifiziert" ist (Whorf 1963: 12).

"Das Denken selbst geschieht in einer Sprache - in Englisch, in Deutsch, in Sanskrit, in Chinesisch [...]. Und jede Sprache ist ein eigenes riesiges Struktursystem, in dem die Formen und Kategorien kulturell vorbestimmt sind, aufgrund deren der einzelne sich nicht nur mitteilt, sondern auch die Natur aufgliedert, Phänomene und Zusammenhänge bemerkt oder übersieht, sein Nachdenken kanalisiert und das Gehäuse seines Bewußtseins baut." (Whorf 1963: 52-53)

Eine entscheidende Relativierung der Sapir-Whorf-Hypothese und des davon abgeleiteten Prinzips der Nichtübersetzbarkeit sieht Koller darin, daß diese These nur in bezug auf Sprachen gelte, die in Kulturen gesprochen werden, die stark von der (west-)europäisch-amerikanischen (Einheits-)Kultur abweichen (vgl. Koller 1992: 172). Müßte diese These dann nicht auch für das Esperanto gelten? Würden das Esperantisten behaupten wollen?

In Deutschland hatte Leo Weisgerber (1971) die Dominanz des muttersprachli-chen Weltbildes als "geistige Zwischenwelt" deklariert und damit in logischer Konsequenz die Möglichkeit des Übersetzens in Abrede gestellt. Mit den Beispielen des Farbenspektrums und der Farbenbezeichnungen (neben der Gliederung der Verwandtschaftsbezeichnungen) in den verschiedenen Sprachen und Kulturen hatte Weisgerber seine These anschaulich zu machen versucht. Bereits vor Weisgerber hatte Hjelmslev (1968: 53) zu zeigen versucht, daß es keinen universalen Begriff von Grün, Blau, Grau und Braun gibt, wofür er als Beispiel die entsprechenden Bezeichnungen im Walisischen und Englischen anführte.

GWYRRD

GLAS

LLURJD

      GREEN

BLUE

GRAY

BROWN

Es bedeute - so Hjelmslev - daß das, was in der Vorstellung eines Walisers als GLAS gilt, von einem Engländer in drei Bereiche gegliedert wird (Green, Blue und Gray). Läßt sich daraus nun eine Unmöglichkeit der Übersetzung ableiten?

Im Deutschen, Englischen und Französischen gibt es eine 5-7gliedrige Farbskala (je nachdem, ob man violett und orange mitrechnet oder nicht). Die Sprecher von Shona (einer Sprache in Rhodesien) kennen nur eine viergliedrige Farbskala, die Sprecher von Bassa (einer Sprache in Liberia) sogar nur eine zweigliedrige (zu den Basisfarben in verschiedenen Kulturen/Sprachen vgl. Leech 1974: 235). Es stellt sich die Frage: Erkennen die Menschen die Unterschiede nicht, oder benennen sie sie nur nicht?

"Bei strenger Gültigkeit der Hypothese [von Sapir und Whorf - H. S.] müßte sich dabei ergeben, daß die Farbwahrnehmung in verschiedenen Sprachgemeinschaften differiert. Die Experimente haben jedoch nur gezeigt, daß die Schwierigkeit, Farbunterschiede zu benennen, von der Sprachstruktur abhängt. Nicht die Wahrnehmung unterscheidet sich, sondern die Möglichkeit, sie auszudrücken. Die Benennung fällt um so leichter, je einfacher der Ausdruck ist, der in einer Sprache für den wahrgenommenen Unterschied zur Verfügung steht." (Bierwisch 1966: 136)

Wieviel Möglichkeiten andererseits in einer Sprache gefunden werden können, um Farbnuancen zu benennen, zeigt sich auf beeindruckende Weise bei Briefmarkenkatalogen. Der mehrsprachige Michel-Farbenführer (1987) enthält 79 Farbtöne, 96 Sättigungs- und Helligkeitsstufen und 8 Stufen der unbunten Reihe (weiß, mattgrau, hellgrau, grau, dunkelgrau, schwarzgrau, grauschwarz, schwarz), das sind 183 Farbplättchen. Auf S. 3 des Farbenführers wird für den Farbton grün ein Beispiel eines (Ostwaldschen) farbtongleichen Dreiecks gezeigt, das verdeutlicht, daß je Farbton 19 Sättigungs- bzw. Helligkeitsstufen exakte Farbtonbenennungen haben. Angewandt auf 79 Farbtöne ergibt das 1501 mögliche Farbtonbenennungen, zuzüglich 8 Stufen der unbunten Reihe insgesamt 1509!

zu b) Zum linguistischen Aspekt

Walter Benjamin verwies auf den Zusammenhang von Erkenntnis, Objektivität und Übersetzung: "Wird dort gezeigt, daß es in der Erkenntnis keine Objektivität und sogar nicht einmal den Anspruch darauf geben könnte, wenn sie in Abbildern des Wirklichen bestünde, so ist hier erweisbar, daß keine Übersetzung möglich wäre, wenn sie Ähnlichkeit mit dem Original ihrem letzten Wesen nach anstreben würde. Denn in seinem Fortleben, das so nicht heißen dürfte, wenn es nicht Wandlung und Erneuerung des Lebendigen wäre, ändert sich das Original." (Benjamin 1923/1991a: 12). Benjamin sah die "überhistorische Verwandtschaft der Sprachen darin, daß in ihrer jeder als ganzer jeweils eines und zwar dasselbe gemeint ist, das dennoch keiner einzelnen von ihnen, sondern nur der Allheit ihrer einander ergänzenden Intentionen erreichbar ist: die reine Sprache. Während nämlich alle einzelnen Elemente, die Wörter, Sätze, Zusammenhänge von fremden Sprachen sich ausschließen, ergänzen diese Sprachen sich in ihren Intentionen selbst. Dieses Gesetz, eines der grundlegenden der Sprachphilosophie, genau zu fassen, ist in der Intention vom Gemeinten die Art des Meinens zu unterschieden." (Benjamin 1923/1991a: 13-14)

Es erhebt sich die Frage: Steht hier der Geist des Pfingstwunders in Apg 2 dahinter, der durch das Sprachenwunder (das Gegenstück zu Gen 11 - dem Turmbau zu Babel; Babel vom hebr. Wort für "Verwirrung" abgeleitet) allen Anwesenden die Möglichkeit schenkt, das Gemeinte zu verstehen? (Vgl. dazu die Stuttgarter Erklärungsbibel, die in ihren Sacherklärungen 1992: 53 eine Zahl von 70 Sprachen in der damaligen Welt ansetzt.)

In diese Richtung weisen auch folgende Worte Benjamins:

"Die Sprache der Dinge kann in die Sprache der Erkenntnis und des Namens nur in der Übersetzung eingehen - soviel Übersetzungen, soviel Sprachen, sobald nämlich der Mensch einmal aus dem paradiesischen Zustand, der nur eine Sprache kannte, gefallen ist." (Benjamin 1916/1991b: 152; vgl. auch Rose 1998: 386-389; vgl. auch Vermeer 1996)

Die Aufgabe des Übersetzers formuliert Benjamin so: "Von diesem sie zu entbinden, das Symbolisierende zum Symbolisierten selbst zu machen, die reine Sprache gestaltet der Sprachbewegung zurückzugewinnen, ist das gewaltige und einzige Vermögen der Übersetzung. In dieser reinen Sprache, die nichts mehr meint und nichts mehr ausdrückt, sondern als ausdrucksloses und schöpferisches Wort das in allen Sprachen Gemeinte ist, trifft endlich alle Mitteilung, aller Sinn und alle Intention auf eine Schicht, in der sie zu erlöschen bestimmt sind. Und eben aus ihr bestätigt sich die Freiheit der Übersetzung zu einem neuen und höhern Rechte. Nicht aus dem Sinn der Mitteilung, von welchem zu emanzipieren gerade die Aufgabe der Treue ist, hat sie ihren Bestand. Freiheit vielmehr bewährt sich um der reinen Sprache willen an der eigenen. Jene reine Sprache, die in fremde gebannt ist, in der eigenen zu erlösen, die im Werk gefangene in der Umdichtung zu befreien, ist die Aufgabe des Übersetzers. Um ihretwillen bricht er morsche Schranken der eigenen Sprache: Luther, Voß, Hölderlin, George haben die Grenzen des Deutschen erweitert." (Benjamin 1923/1991a: 19)

"Richtige und falsche Fragestellungen in der Übersetzungstheorie" hat Coseriu 1981 beschrieben. Zu den falschen Fragestellungen zählt er - sehr zurecht - folgende:

"(1) Die Problematik der Übersetzung und des Übersetzens wird als eine die Einzelsprachen (die <langues>) betreffende Problematik angegangen.

(2) Es wird von der Übersetzung [...] wenigstens implizite verlangt, daß sie alles in den Originaltexten Gemeinte und durch diese Texte als gemeint Verstandene mit den Mitteln der Zielsprache wiedergibt; sie könne dies aber nicht, und deshalb sei sie schon ihrem Wesen nach 'unvollkommen', wenn auch praktisch notwendig.

(3) Die Übersetzung als rein einzelsprachlich bezogene Technik ('Übertragung') wird dem Übersetzen (d. h. der Tätigkeit der Übersetzer) gleichgesetzt. Dies führt u. a. zu dem Paradoxon, daß die Übersetzung zwar theoretisch unmöglich, empirisch jedoch eine Realität sei.

(4) Es wird eine abstrakte optimale Invarianz für die Übersetzung überhaupt angenommen." (Coseriu 1981: 28-29)

Dies wiederum liest sich wie ein Fazit aus den Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Auf die Auffassung von der wesenhaften Ungleichheit der Einzelsprachen gründet sich Humboldts Urteil über die Unmöglichkeit des Übersetzens, das für eine prinzipielle Verneinung der Übersetzbarkeit immer wieder herangezogen wird und als alleinige Auffassung Humboldts zu dieser Frage ausgegeben wird (vgl. Koller 1992: 159-160, Stolze 1997: 28):

"Alles Uebersetzen scheint mir schlechterdings ein Versuch zur Auflösung einer unmöglichen Aufgabe. Denn jeder Uebersetzer muß immer an einer der beiden Klippen scheitern, sich entweder auf Kosten des Geschmacks und der Sprache seiner Nation zu genau an sein Original oder auf Kosten seines Originals zu sehr an die Eigenthümlichkeiten seiner Nation zu halten. Das Mittel hierzwischen ist nicht bloß schwer, sondern geradezu unmöglich." (Brief an August Wilhelm von Schlegel vom 23. 7. 1796, zit. n. Bernays 1891: 560)

Erst nachdem Humboldt selbst (von 1796 bis 1816 Aeschylos' "Agamemnon") übersetzt hatte, kam er zur Antithese. Im Vorwort zu seiner Übersetzung (Aeschylos' Agamemnon metrisch übersetzt 1816) schreibt Wilhelm von Humboldt:

"Das Uebersetzen [...] ist vielmehr eine der nothwendigsten Arbeiten in einer Literatur [...] vorzüglich zur Erweiterung der Bedeutsamkeit und der Ausdrucksfähigkeit der eigenen Sprache. Denn es ist die wunderbare Eigenschaft der Sprachen, daß alle erst zu dem gewöhnlichen Gebrauche des Lebens hinreichen, dann aber durch den Geist der Nation, die sie bearbeitet, bis ins Unendliche hin zu einem Höheren und immer Mannigfaltigeren gesteigert werden können. Es ist nicht zu kühn zu behaupten, daß in jeder, auch in den Mundarten sehr roher Völker [...] sich Alles, das Höchste und Tiefste, Stärkste und Zarteste ausdrücken läßt. Allein diese Töne schlummern, wie in einem ungespielten Instrument, bis die Nation sie hervorzulocken versteht." (Humboldt, 1816: XVII)

zu c) Zum Aspekt der emotionalen Wirkung, insbesondere bei Lyrik

Die Un/Möglichkeit der Übersetzung von Lyrik ist durch die Jahrhunderte immer wieder diskutiert worden.

Herder z. B. hatten (1771) die Reliques of Ancient English Poetry des Engländers Thomas Percy (1729-1811) stark beeindruckt und zu dem Entschluß geführt, Volkspoesie zu übersetzen. Bereits in seiner ersten Liedsammlung Alte Volkslieder (veröff. 1774) geht Herder in seiner Vorrede zum Abschnitt 2 unter der Überschrift "Wäre Shakespear [sic!] unübersetzbar?" auf die hier besprochene Problematik ein: "[...] daß auch die schwersten Stellen des schwersten Dichters unsrer allaussprechenden Sprache vielleicht nicht ganz unaussprechlich sind." (Herder 1774/1994: 33)

Den von ihm aus dem Englischen übersetzten Texten hatte Herder jeweils das Original vorangestellt (eine erweiterte Ausgabe 1778/79 enthielt die Übersetzungen von 53 englischen, schottischen und gälischen Liedern, ferner 30 Lieder aus dem romanischen und 15 aus dem slavischen Bereich, letztere aus dem Litauischen, Morlakischen, Lettischen und Wendischen - vgl. Rölleke 1975: 475-476). Insbesondere für die erste Ausgabe erhielt Herder abfällige und teilweise böswillige Kritik (vgl. Rölleke 1975: 471, 473 und 495).

Ging es zum einen darum, daß durch Herders Übersetzungen Volkspoesie zur literarischen Gattung wurde, blieb doch das Problem des Subjektiven, das bei der Übertragung von Lyrik besonders stark ausgeprägt ist und verschiedentlich in der Geschichte der Lyrikübertragung zu Polemik führte (vgl. u. a. die Angriffe von Karl Kraus gegen die Übertragung der Shakespeare-Sonette von Dorothea Tieck und Stefan George einerseits und andererseits die Schmähschrift Richard Flatters zu den Übersetzungen von Karl Kraus - vgl. dazu Salevsky 2000c).

Erst viel später wurden die Bemühungen Herders aufgegriffen, so u. a. von Talvj, die 1825/26 serbische Volklieder ins Deutsche übertrug (Karad>i_ 1825/26) und durch Peter von Goetze, der die Stimmen des russischen Volkes in Liedern übersetzte und 1828 in Stuttgart herausgab (Goetze 1828). Bewunderung fanden Herders einfühlsame lyrische Übertragungen bei Madame de Staël - jedoch mit folgender Einschränkung:

"Vielleicht gestattet nur die Schmiegsamkeit des Deutschen allein eine Übersetzung dieser Naivitäten der Sprache jedes Landes, ohne die man keinen richtigen Eindruck von der Volksdichtung erhält." (Staël-Holstein, 1883:323, vgl. auch Rölleke 1975: 494). Da stellt sich die Frage: Ist es wirklich das Deutsche?

In der sprachphilosophischen Tradition von Leibniz und Descartes ist die Überzeugung begründet, daß alles in einer Sprache zum Ausdruck Gebrachte auch in eine andere Sprache übertragen werden kann. Dies ist dem Gedanken der Universalsprache bzw. Plansprache verpflichtet. Das nimmt auch nicht wunder, wenn man die Ziele betrachtet, die sich z. B. Zamenhof für das Esperanto stellte (vgl. Blanke 1994, vgl. auch Blanke, D./Blanke, W. 1998).

Aber wie steht es in einer Plansprache um den emotionalen Aspekt, wie er ganz besonders in Liedern zum Ausdruck kommt?

Auf dem 84. Esperanto-Weltkongreß stieß ich auf ein Buch Esperanto - Mittler der Weltliteratur (Oeste 1952), in dem ich von einem mir sehr vertrauten Lied eine Esperanto-Nachdichtung fand: Abendglocken - Sonoriloj de vespero.

Ich war erstaunt, wie gut sich der Text singen ließ und wie gut der lautmalende Aspekt mit "sonoriloj" wiedergegeben war - das Schlagen der Glocke war deutlich zu hören.

Neu war mir allerdings, daß dieses Lied aus der Sammlung von Thomas Moore "Irish Melodies. National Airs. Sacred Songs" stammt, die 1808 - 1834 erschienen war und Moore sehr populär machte. "Those Evening Bells. (Air - The Bells of St. Petersburgh)" findet sich unter den "National Airs" (Moore 1841: 157).

Hier sei die erste Strophe des Liedes in Englisch, Russisch, Deutsch und Esperanto zitiert.

Those Evening Bells

Those evening bells! those evening bells!

How many a tale their music tells,

Of youth, and home, and that sweet time,

When last I heard their soothing chime.

(Moore 1841: 157)

Ve_ernyj zvon (Russ. Text von Ivan Kozlov)

Ve_ernyj zvon, ve_ernyj zvon,

Kak mnogo dum navodit on.

O junych dnjach v kraju rodnom,

Gde ja ljubil, gde ot_ij dom.

(Steinitz/Vogt 1952: 67)

Abendklang

O Abendklang, zur Dämmerung

weckst zärtlich du Erinnerung.

Ans Vaterhaus, ans Heimatland,

wo ich das Glück der Liebe fand.

(Schmidt/Dahmen 1949: 254. Auf S. 254 ist dieses Lied als russisches Volkslied ausgewiesen mit der Bemerkung: "Komponist unbekannt. Russischer Dichter: Koslow. Deutscher Text: Alexander Ott". Es handelt sich also um eine Übersetzung aus dem Russischen.)

Sonoriloj de vespero (Übersetzt von A. Grabowski)

Sonoriloj de vespero, sonoriloj de vespero!

Kiom ili rakontadas pri juneco kaj espero,

pri la domo de gepatroj, pri la dol_a kora _ojo,

kiam mi ilian sonon a_dis je la lasta fojo.

(Oeste 1952: 63)

Möge die doppelte Silbenzahl die Freude beim Singen verdoppeln! Die schwermütige Stimmung ist wiedergegeben und der Rhythmus gewahrt - die Glocken läuten auch in Esperanto!

3 Kurzer Ausblick

Umberto Eco (1997: 339) sieht einen unaufhaltsamen Prozeß im Zusammenhang mit der europäischen Vereinigung und dem politischen Recht des Erhalts der verschiedenen Sprachen als ethnischer Identität - die Annahme einer europäischen Verkehrssprache. Eco sieht den Sprengstoff im Gefühl der nationalen Würde. Die Gefahr, daß in einem künftigen vereinten Europa die Sprache einer einzigen Nation überwiegt, könnte schon aus diesem Grunde die Staaten, die diese Vorherrschaft fürchten, zur Unterstützung einer Plansprache bewegen.

Das kam auch auf der Tagung "Sprachenpolitik in Europa" am 13. November 1999 (gemeinsam veranstaltet von der Gesellschaft für Interlinguistik und dem Verein zur Förderung sprachwissenschaftlicher Studien) zum Ausdruck, auf der Detlev Blanke in seinem Referat "Europäische Sprachenpolitik und Plansprachen" Wege aufzeigte, die sich für die Lösung der Sprachenfrage in Europa ergeben (vgl. Blanke [demnächst], vgl. auch Blanke 1993).

Für das Erlernen einer Plansprache sieht Eco realistische Chancen:

"Wenn Albaner und Tunesier leicht Italienisch gelernt haben, nur weil die Technik es ihnen ermöglicht, das italienische Fernsehen zu empfangen, um wieviel leichter könnten sich dann verschiedene Völker an eine WHS [Welthilfssprache - H. S.] gewöhnen, in der die Fernsehsender rings um den Globus eine ausreichende Anzahl täglicher Sendungen ausstrahlen würden, in der man bestimmte Texte zu schreiben anfinge, zum Beispiel die päpstlichen Ansprachen oder die Beschlüsse der verschiedenen internationalen Gremien, die Gebrauchsanweisungen für technische Geräte, einen großen Teil der Computersoftware, und in der sich sogar die Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen abspielen könnte." (Eco 1997: 338)

Und selbst die Abendglocken könnten dann überall in Esperanto läuten.

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