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Ulrich Lins

Oka Asajirô, ein japanischer Kosmopolit

Resumo

Oka Asajirô, japana kosmopolito

Oka Asajirô estas konsiderata kiel la plej elstara japana biologo en la 20a jarcento. Li popularigis en Japanio la teoriojn de Charles Darwin kaj atingis ankaŭ internacie renomon kiel zoologo. Li multe verkis ankaŭ pri temoj ne rekte rilatantaj lian fakon. Jam frue lin okupis la lingva problemo precipe en la interkomunikado de sciencistoj. Li lernis plurajn lingvojn kaj en sia junaĝo mem klopodis kunmeti planlingvon. Li nomis ĝin ,,Zilengo" (`Nia lingvo'). Detaloj pri la projekto iĝis konataj nur en la 30aj kaj 40aj jaroj. Ili montras grandan similecon al Esperanto. En 1891, dum studado en Germanio, Oka konatiĝis kun Esperanto; li poste, malgraŭ iuj duboj pri ĝia strukturo, aliĝis al la Esperanto-movado. Li mem ne uzis la lingvon por fakaj celoj, sed instruis ĝin al siaj gefiloj. Du filoj iĝis siavice zoologoj kaj aktivaj esperantistoj. Oka ne povis antaŭvidi, ke unu nacia lingvo, la angla, tiagrade disvastiĝos kiel internacia lingvo de sciencistoj, sed liaj ideoj restas atentindaj. Inter la japanoj de la intermilita periodo li elstaras kiel edukisto, demokrato kaj kosmopolito.

Summary

Oka Asajirô, a Japanese Cosmopolitan

Oka Asajirô is considered the most outstanding Japanese biologist of the 20th century. He popularized Charles Darwin's theories in Japan and also became internationally known as a zoologist. His works include subjects not directly related to his own scientific field. The language problem preoccupied him at an early age, particularly concerning communication among scientists. He learned several languages and when quite young attempted to compile a planned language which he called "Zilengo" (`Our language'). It was not until the 1930s and 40s that details of this project came to light; they show great similarity to Esperanto. In 1891, while studying in Germany, Oka became acquainted with Esperanto; subsequently, in spite of certain doubts about its structure, he joined the Esperanto movement. He himself did not use the language for scientific purposes, but taught it to his children. In their turn two of his sons became zoologists and active Esperantists. Oka could not foresee that a national language, English, would make such great strides in international scientific communication, but his ideas are still worthy of consideration. Among the Japanese of the period between the wars he occupies a prominent position as an educator, democrat and cosmopolitan.

Die wesentlichen biographischen Fakten zu Oka Asajirô mögen am Anfang stehen. Am 18. November 1868 wurde er in der Nähe von Hamamatsu in der Präfektur Shizuoka als zweiter Sohn von Oka Hideoki, dem Leiter der Staatlichen Münzprägeanstalt von Ôsaka, geboren. In Asajirôs Kindheit fielen schwere familiäre Schicksalsschläge. Die jüngere Schwester verunglückte tödlich, der Vater und die Mutter starben, als Asajirô zwölf Jahre alt war, und drei Jahre später starb auch der ältere Bruder. Ohne Eltern und Geschwister, beschritt Asajirô den Weg zu höheren Studien und der Wissenschaft. An der führenden Hochschule Japans, der Kaiserlichen Universität Tôkyô, absolvierte er 1889 das Studium der Zoologie. Zusammen mit einem Vetter1, dessen Familie ihm ein Darlehen besorgt hatte, ging er 1891 nach Deutschland, zunächst für zwei Semester nach Freiburg zu August Weismann. Im folgenden Jahr wechselte er nach Leipzig, wo er bei Karl Georg Leuckart 1894 den Doktortitel erwarb. Von den drei Jahren Studium in Deutschland ist nicht viel bekannt. Aber Oka nannte sie später ,,die schönste Zeit"2.

Nach Japan zurückgekehrt, wurde der ,,elegante Jüngling mit adliger Physiognomie", der sogar einen Kneifer trug, ziemlich bestaunt3. 1896 wurde er an der Universität Tôkyô promoviert und 1897 als Professor für Biologie an die Höhere Lehrerbildungsanstalt Tôkyô berufen. Dort lehrte er bis zu seiner Pensionierung 1929, blieb aber weiter an der im gleichen Jahr in den Rang einer Universität (Hochschule für Literatur und Wissenschaft4) erhobenen Anstalt. Bleibenden Ruhm erwarb sich Oka durch seine Forschungsarbeiten, in Japan besonders durch Publikationen, mit denen er Darwins Evolutionstheorie bekannt machte. In der internationalen Fachwelt machte er sich einen Namen mit seinen Arbeiten über Blutegel, Seescheiden und Süßwasserquallen. Ausländische Kollegen ehrten ihn, indem sie sieben Kleintierarten nach ihm benannten. 1925 wurde Oka zum Mitglied der Kaiserlichen Akademie berufen. Er starb am 2. Mai 1944.

In Zusammenhang mit dem hier gewählten Thema sei erwähnt, dass Oka sich schon früh für Sprachen interessierte5. Als er sechs oder sieben Jahre alt war, brachte ihm der Vater das lateinische Alphabet bei. Mit zwölf Jahren trat er in Ôsaka in eine Mittelschule ein, an der mehrere Fächer in Englisch unterrichtet wurden, zum Teil von ausländischen Lehrern. Deutsch begann er als 16- oder 17-Jähriger zu lernen, Französisch etwa zwei Jahre darauf. Im zweiten Studienjahr lernte er Latein, später auch Italienisch. Um die Jahreswende 1887/88 wurde er durch einen Artikel der Yomiuri shinbun auf das Volapük aufmerksam, er besorgte sich Lehrmaterial aus dem Ausland, fand dieses Projekt einer internationalen Sprache aber nicht überzeugend6. Es folgte dann bald Okas Deutschlandaufenthalt: 1891, beim Besuch einer Freiburger Buchhandlung, stieß er auf ein Büchlein mit dem Titel Die Weltsprache Esperanto7. Zu jener Zeit lernte er gerade Russisch, dem dann noch die Beschäftigung mit dem Spanischen, Portugiesischen, Niederländischen, Schwedischen, Norwegischen, Polnischen und Tschechischen folgte. Okas Lerneifer machte selbst vor dem Hawaiianischen und der Ainu-Sprache nicht Halt8.

Diese Einzelheiten zu seinen sprachlichen Interessen finden sich in einem im März 1941 veröffentlichten Aufsatz9, in dem Oka vor allem nähere Angaben zu einer weiteren Sprache machte - einer Sprache, die er selbst entworfen hatte. Angezogen von der Idee einer Plansprache, aber unzufrieden mit dem Volapük, hatte er 1889/90 an einem eigenen Projekt gearbeitet, das er ,,Zilengo" (,Unsere Sprache') nannte. Ein Lehrbuch des Zilengo ist nie erschienen. Wir kennen die Grundrisse bloß aus den von Oka sehr viel später mitgeteilten bruchstückhaften Informationen. Schauen wir uns diese an.

Das Alphabet des Zilengo besteht aus 22 Buchstaben (a b c d e f g h i j k l m n o p r s t u v z). Die Aussprache gleicht der des Esperanto, mit Ausnahme des c, das wie tsch ausgesprochen wird. Der Akzent liegt auf dem Vokal vor dem letzten Konsonanten. Es gibt nur einen bestimmten Artikel, il, der aber eher als Demonstrativum anzusehen ist. Substantiv und Pronomen enden auf -a, -i, -e, -o und -u, jeweils für den Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ (auch: absoluter Fall) und Vokativ. Der Dativ kann auch, wie im Japanischen, den Handlungsträger beim Passiv bezeichnen. Adjektive enden auf -d, -k und -l; sie werden nicht dekliniert.

Die Personalpronomina sind für die erste Person za, zi, ze, zo, für die zweite va, vi, ve, vo, für die dritte la, li, le, lo. Die Relativpronomina sind ka, ki, ke, ko. Als Fragefürwörter dienen kia, kii, kie, kio.

Das Zilengo kennt kein grammatisches Geschlecht. Besonders wichtig war Oka der Verzicht auf die Unterscheidung von Singular und Plural beim Substantiv. Er glaubte, zu diesem Schritt habe sich kein anderer Sprachschöpfer durchgerungen10.

Zu den Verben: Der Infinitiv endet auf -r, der Indikativ auf -s, der Konditionalis auf -t. Zur Angabe des Präsens wird der Endung ein -i- vorangestellt (Präteritum: -a-, Futur: -o-). Die gebräuchlichsten Verben lauten auf Zilengo: ir (,sein'), hir (,haben'), dir (,müssen'), pir (,können') und vir (,wollen'). Das erste Partizip wird mit der Endung -end gebildet, das zweite mit -ed. Für das Passiv wird ein -ur angefügt; ,,geliebt werden" kann mit amisur oder is amed übersetzt werden. Zur Verneinung einer Aussage steht vor dem Verb ein ne (Beispiel: Lenga japonik ne his numero gramatikal).

Die Wortstellung folgt den wichtigsten europäischen Sprachen - Subjekt, Prädikat, Objekt. Aus Klanggründen oder zur Betonung sind aber Abweichungen möglich. Fehlt ein Fragepronomen, wird in Fragesätzen das Verb vorangestellt, z.B. has vi patra bel floro?

Merkwürdigerweise hat uns Oka keine vollständige Liste der Zahlwörter überliefert. Bekannt sind: un, du, tri, ?, kink, sis, set, ?, ?, dek und cent (100). 50 ist kinkdek. Für die Ordnungszahlen wird ein um angefügt: unum (,der erste'), trium (,der dritte').

Hier ein kurzes Beispiel, der Anfang der Erinnerungen Okas11:

Tan, za as juven studento.

Savis va, kant ano za has?

Za has dudekdu ano e kelk meso.

E za vivas in Freiburg, parv urbo in ocidental Germanio.

Un dio, za alas a libraro, komperir svedik dicionaro.

Damals war ich ein junger Student.

Wissen Sie, wie alt ich war?

Ich war 22 Jahre und einige Monate alt.

Ich lebte in Freiburg, einer kleinen Stadt im westlichen Deutschland.

Eines Tages ging ich in eine Buchhandlung, um ein schwedisches Wörterbuch zu kaufen.

Dass Oka versucht hatte, eine Sprache zu entwerfen, wurde weiteren Kreisen erst 1931 bekannt12. Zu der Zeit war er schon seit mehr als über zwei Jahrzehnten Anhänger des Esperanto. Er selbst stellte Zilengo 1936 in der Zeitschrift des Japanischen Esperanto-Instituts vor13. Er gab zu, dass Zilengo und Esperanto, wie schon ein flüchtiger Vergleich ergibt, einander sehr ähnlich sind14. In Bezug auf Esperanto hob er drei Kritikpunkte hervor. Die diakritischen Zeichen auf Konsonanten hätten ihm nicht gefallen, noch weniger die zu häufige Verwendung des Präfixes mal- zur Kennzeichnung des Gegenteils - in beiden Punkten stehe das Ido seinem Projekt näher. Aber am meisten Anstoß nahm Oka daran, dass es im Esperanto einen Singular und Plural gibt. Das sei gerade für Japaner beim Erlernen europäischer Sprachen belastend. Er bedauerte, dass Zamenhof keine asiatischen Sprachen gekannt habe (Is regretir, kod kreenta de Esperanto ne posedas savo de lengo de Estrem Oriento).

Diese drei Punkte, schrieb Oka 1941, hätten ihn lange davon abgehalten, mehr als ein halber Esperantist zu werden. Aber allmählich stellte er die Bedenken zurück, vor allem wohl, weil ihm einleuchtete, dass ein auf theoretischen Prinzipien basierender Kampf der Projekte schädlich und Esperanto von allen Plansprachen am erfolgreichsten war. Als 1906 der Japanische Esperanto-Bund gegründet wurde, trat er ihm sogleich bei. Gern ließ er sich als erster japanischer Esperantist feiern. Briefe, die ihm in Ido, Idiom Neutral oder einer anderen Plansprache geschrieben wurden, beantwortete er konsequent auf Esperanto15. 1917 bekannte er sich öffentlich als ,,hundertprozentigen Esperantisten"16.

Publizistisch setzte er sich bei vielen Gelegenheiten für Esperanto ein. Vor dem Ersten Weltkrieg, auf dem Höhepunkt des Interesses führender französischer Wissenschaftler und chinesischer Intellektueller am Esperanto, schrieb er Artikel zur Frage einer ,,Weltsprache", so 1906 in der weit verbreiteten Monatszeitschrift Chûô kôron17. Als logische Ergänzung seines Einsatzes für eine internationale Plansprache erschien ihm das Engagement für die Rômaji-Bewegung, also die Abschaffung der chinesischen und japanischen Schriftzeichen zugunsten der Lateinschrift. Besonders für die Wissenschaft empfand er das Sprachenproblem, die Notwendigkeit, viele Sprachen zu können, um Forschungsergebnisse kennenzulernen, als eine Qual. Mit Mühe erreichte er, dass die von der Japanischen Zoologischen Gesellschaft herausgebenen Annotationes Zoologicae Japonenses auch das Erscheinen von Aufsätzen in Esperanto (neben Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch) zuließen18.

Oka äußerte sich 1928 mit Bedauern über die Zurückhaltung vieler seiner Wissenschaftlerkollegen gegenüber einer ,,internationalen Sprache". Aber wie er selbst zugab, benutzte auch er Esperanto nicht für seine wissenschaftliche Arbeit19, sondern lediglich ,,für meine privaten Angelegenheiten"20. Soweit bekannt, übersetzte er ins Esperanto nur, fachfremd, einen Teil einer Novelle von Kunikida Doppo21. Bemerkenswert aber ist, dass er seine drei Söhne und die Tochter22 Esperanto lernen ließ. Die Söhne Hidemichi23 und Naomichi24 traten in die Fußstapfen des Vaters als Zoologen und benutzten, anders als dieser, Esperanto ab und zu auch in wissenschaftlichen Vorträgen und Publikationen.

Sicher ahnte der Schöpfer des Zilengo nicht, dass Englisch für die weltweite Verständigung der Wissenschaftler eine so überragende Bedeutung erlangen würde, wie dies heute der Fall ist, und natürlich legt dies wiederum Betrachtungen über die mit Esperanto einst und, in geringerem Maße, auch heute noch verbundenen Hoffnungen auf eine Überwindung des Sprachenproblems nahe. Zilengo, dieses Kapitel seiner Jugend, spielt nur eine kleine Rolle: Die große Ähnlichkeit mit Esperanto hat immer wieder die Frage aufgeworfen, wie das Zilengo der Jahre 1889/90 wirklich beschaffen war - wie stark die Jahrzehnte später publizierten Sprachproben von Okas inzwischen erworbener Esperanto-Kenntnis geprägt sind25. Immerhin wird Zilengo in den Sammlungen der Projekte einer Plansprache seinen Platz behalten - als einer der wenigen von einem Asiaten vorgelegten Entwürfe. Aber Okas pragmatische Hinwendung zum Esperanto ist für Interlinguisten von höherer Relevanz.

Wichtig ist ein Gesamtblick auf die Person des Autors. Oka war eben nicht nur (wahrscheinlich) Japans erster Esperantist. Er hatte, wie eingangs erwähnt, die Ideen des Darwinismus in Japan eingeführt. Seine Bücher erlebten hohe Auflagen26. Die Monatszeitschrift Bungei shunjû stellte 1968 aus Anlass des 100. Jahrestags der Meiji-Restauration unter hundert für ihr jeweiliges Fachgebiet herausragenden Japanern Oka als Japans bedeutendsten Biologen vor. Er schrieb viel über Themen, die außerhalb seines engeren Fachgebietes lagen, etwa ein Buch zur ,,Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit"27 oder die Essaysammlung ,,Von der Affenherde zur Republik"28, die ihn als überzeugten Republikaner ausweist. Zwischen der Evolutionstheorie und der buddhistischen Vergänglichkeitslehre stellte er eine Verbindung her - eine für Japan ganz ungewöhnliche Verknüpfung von moderner Wissenschaft mit traditionellem japanischen Denken29. Und der Liebhaber fremder Sprachen bemühte sich besonders erfolgreich um Verständlichkeit in der eigenen: ,,Seine Veröffentlichungen dienten in hohem Maße dazu, biologisches Wissen im Volk zu popularisieren, da sie nicht nur wissenschaftlich sehr exakt, sondern auch in einem sehr guten Japanisch geschrieben waren - tatsächlich fanden aus seinen Werken viele Abschnitte Eingang in die Japanisch-Lehrbücher für Mittelschulen."30 Nimmt man hinzu, dass Oka sich in verschiedenen Zeitschriften immer wieder zu allgemeinen Themen äußerte, wird deutlich, dass seine Wirkung weit höher war als die eines Zoologen. Er war, was im Japan der Zwischenkriegszeit nicht eben gewöhnlich war: ein Aufklärer, Demokrat und Kosmopolit31. Mit vielen seiner Ideen hob er sich von seinen Zeitgenossen ab; sie begannen in Japan erst zwanzig Jahre nach Okas Tod stärker gewürdigt zu werden. Ohne seine sprachpolitischen Vorstellungen über Gebühr in einen Bezug zur Gegenwart stellen zu wollen, mag auch die Frage erlaubt sein: Was würde der Polyglott Oka Asajirô dazu sagen, dass die Kenntnis einer Fremdsprache, des Englischen, im heutigen Japan als besonderer Ausweis internationalistischen Denkens und Verhaltens gilt und Politiker, um den Rückstand in der kommunikativen Kompetenz der Japaner zu überwinden, sogar davon reden, dass das Englische zur zweiten Amtssprache des Landes erhoben werden müsse32?

Bibliographie

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Die Familie Oka im April 1913. Von links: Naomichi, die Mutter Tsukiko, Masamichi, Hisa, der Vater Asajirô, Hidemichi.

Mitten im Krieg, im März 1941, widmete La revuo Orienta, die Zeitschrift des Japanischen Esperanto-Instituts, Oka Asajirô mehrere Aufsätze. 50 Jahre zuvor hatte Oka in einer Freiburger Buchhandlung ein Lehrbuch des Esperanto entdeckt.

1 Yamazaki Kakujirô (1868-1945) studierte bis 1896 in Halle, Berlin und Leipzig und wurde 1902 Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tôkyô.

2 Zitiert nach Watanabe (1981).

3 So die Erinnerung des Mediziners Tsukimoto Kitaji, der als Mittelschüler von Oka unterrichtet worden war: Tukimoto (1941).

4 Tôkyô Bunrika Daigaku.

5 Vgl. Oka (1938), 148 f.

6 Zum Volapük in Japan vgl. Fujima (1978), 27 ff. und 56 ff.

7 Gemeint ist: Die Weltsprache ,,Esperanto". Vollständiges Lehrbuch nebst zwei Wörterbüchern, nach der russischen Ausgabe von Dr. L. Samenhof hrsg. von W.H. Trompeter. Nürnberg: W. Tümmel, 1891. 80 S.

8 Fujima (1940), 98.

9 Oka (1941).

10 Oka (1936b), 532. Hier täuschte sich Oka. Wie Golden (1994), 41 f., anmerkt, findet sich auch in M. Pirros Projekt ,,Universal Glot" (1868) keine Pluralbildung. Giuseppe Peano, der Autor von Latino sine flexione, befürwortete 1903 ebenfalls einen Verzicht. Später vermieden auch Lancelot Hogben im Interglossa (1943) und Barnett Russell in Suma (1966) die Differenzierung von Singular und Plural.

11 Oka (1941), 84.

12 Aihara (1931). Oka hatte aus seinem Zilengo aber kein Geheimnis gemacht; vgl. Oka (1906), 11 f.

13 Oka (1936b).

14 Oka (1940), 145.

15 Oka (1936a), 202; vgl. Matuba (1975), 52.

16 Osaka (1964), 215.

17 Oka (1906).

18 Oka (1928). - In den 20er und 30er Jahren und auch noch einige Zeit nach dem Kriege erschienen in Japan, besonders von Medizinern, einige Fachaufsätze in Esperanto; vgl. Hatsushiba (1998), 65 f. und 162 f., außerdem Bibliografio de medicina literaturo Esperanta en Japanujo. Tôkyô 1956, 46 S., und Bibliografio de scienca literaturo Esperanta en Japanujo. Tôkyô 1956, 30 S.

19 Oka publizierte außer auf Japanisch vor allem auf Englisch, Deutsch und Französisch.

20 Oka (1936a), 203; vgl. Matuba (1975), 52.

21 ,,Fatalisto" (Unmeironsha). In: La Revuo Orienta, Jg. 8, 1927, S. 54-55.

22 Die Tochter, Sasaki Hisa, lebt 93-jährig in Kamakura.

23 Oka Hidemichi (1902-1982) wurde wie der Vater Präsident der Japanischen Zoologischen Gesellschaft. Auch er studierte, Ende der 20er Jahre, in Deutschland. Auf Esperanto erschien von ihm u.a. ,,Eksperimentaj studoj pri metamorfozo de ascidioj"; in: Paul Neergaard (Hrsg.), Sciencaj studoj. Kopenhago: ISAE, 1958, 217-220). 1965 leitete er die "Internationale Sommeruniversität" auf dem 50. Esperanto-Weltkongress in Tôkyô.

24 Oka Naomichi (1909-1991) war Professor für Tierpsychologie; auf dem Weltkongress in Tôkyô hielt er einen Vortrag in Esperanto über den ,,Intelekto de orangutango". - Zur Familie Oka vgl. Oda (1994), 125-127.

25 Einige, z.B. Miyamoto (1967), erinnern in diesem Zusammenhang an Louis de Beaufront (1855-1935), der angab, er habe, bevor er dem Esperanto begegnet sei, an einem eigenen Projekt, Adjuvanto, gearbeitet. Die Esperantisten schenkten dieser Behauptung des späteren Ido-Protagonisten wenig Glauben.

26 Angefangen mit den ,,Vorträgen zur Evolutionstheorie" (Shinkaron kôwa), 1904. Laut Esaki (1941) war dies eines der von der jungen Generation der späten Meiji- und der Taishô-Zeit am meisten gelesenen Bücher.

27 Jinrui no kako genzai oyobi mirai (1914).

28 Saru no mure kara kyôwakoku made (1926).

29 Vgl. Watanabe (1981).

30 Esaki (1941).

31 Vgl. Tsurumi (1968), 234.

32 Schneppen (2000). Coulmas (2000) interpretiert den Vorschlag vor allem als einen Versuch, die Japaner stärker auf den Zustrom ausländischer Arbeitnehmer und die daraus folgende Schwächung der sprachlichen Homogenität des Landes vorzubereiten.